Überall Krisen? Wir wollen Antworten!

Krankenkassenprämien, Strom- und Heizkosten und Lebensmittelpreise steigen. Während an allen Ecken die Kosten in die Höhe schiessen, bleiben die Einnahmen gleich. Die Löhne werden bis jetzt nicht erhöht. Die Sozialversicherungsleistungen bleiben gleich tief. Alles wird teurer und die Einnahmen bleiben gleich? Diese Rechnung geht nicht auf. Wir können uns das Leben nicht mehr leisten!

Die Auswirkungen dieser steigenden Lebenskosten spüren wir bereits jetzt. Die langfristigen Auswirkungen sind absehbar: Betreibungen, drohender Wohnungsverlust durch unbezahlte Nebenkostenrechnungen, Konsequenzen für Aufenthaltsstatus bei Sozialhilfebezug, gesundheitliche Belastung durch Stress, Anstieg von häuslicher Gewalt.

Besonders betroffen sind Menschen, welche schon jetzt Mühe haben, über die Runden zu kommen: Insbesondere Menschen mit geringem Einkommen, Frauen, Alleinerziehende Mütter, Sozialhilfebezüger*innen, Menschen mit einem ungesicherten Aufenthaltsstatus. In Kombination eines stetig fortschreitenden Abbaus des Sozialstaates führt dies gerade bei den verletzlichsten Menschen unserer Gesellschaft zu einer überproportionalen Belastung. 

Die Probleme durch die steigenden Lebenskosten werden individualisiert. Das ist eine Depolitisierung des Problems. Armut gilt als selbstverschuldet. Wenn sich alle nur genug Mühe geben, schaffen sie es auch. Sone Chabis! Wir wollen uns nicht von Scheinlösungen abspeisen lassen, wie zu Zweit zu duschen oder am Arbeitsplatz zu frieren. Wir haben mehr Respekt verdient. Der manende Finger zeigt auf jene, die sich nicht selber genügend absichern - und wehe dir, du traust dich, jetzt schon zu heizen! Wir sind es wert, dass uns kurzfristig ein erträgliches Leben garantiert wird. Ein Leben ohne Existenzängste! Und langfristig ein gutes Leben!

Wir sind nicht bereit, die Konsequenzen dieser Krise zu tragen. Auch wenn steigenden Energiekosten einen grossen Teil des Problems ausmachen, darf die soziale Frage gegen die ökologische Frage nicht ausgespielt werden. Es ist daher unhaltbar aufgrund einer möglichen Strommangellage ein neues Öl- und Gaskraftwerk in Birr zu bauen. Stattdessen braucht es die Drosselung oder den (kurzfristigen) Stopp der Produktion in energieintensiven Industriesektoren und einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Der aktuelle Fahrplan der Politik ist inakzeptabel. 

In Grossbritannien gehen unter dem Motto «Enough is Enough» seit anfangs Herbst mehrere Tausend Menschen auf die Strasse und setzen Regierung und Wirtschaft unter Druck. Deutschland schliesst sich der Bewegung an: «Genug ist Genug».

Wir sagen: "FERTIG LUSCHTIG"! Wir können uns das Leben nicht mehr leisten!
Es ist Zeit, sich gegen die steigenden Preise und soziale Ungerechtigkeit zu wehren.


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